American Bulldog

Geschichte und Herkunft: Der American Bulldog ist im Südosten der USA als ländlicher Gebrauchshund zur Arbeit mit Vieh und als Wach- und Jagdhund entstanden. Er war keine Rasse, die auf bestimmte extreme anatomische Merkmale hin gezüchtet wurde. Wichtiger waren die körperlichen Voraussetzungen, um die Aufgaben eines Farmhundes erfüllen zu können. Er musste stark genug sein, um sich beim Treiben gegen Schweine oder Rinder durchsetzen zu können, aber auch schnell und beweglich genug, um bei der Jagd eingesetzt zu werden. Dabei musste er Verträglichkeit mit allen auf der Farm lebenden Menschen und Tieren an den Tag legen.
Erscheinungsbild: Der American Bulldog ist ein mittelgroßer bis großer Hund, athletisch und von ausgeglichenem Wesen. Er zeigt einen stämmigen und kraftvollen Körperbau, Ausdauer und Beweglichkeit. Ein stabilerer und schwererer Typ kann bevorzugt werden, aber er muss frei sein von irgendwelchen Übertreibungen oder gar Übergewicht. Rüden sollen gegenüber Hündinnen kräftiger, schwerer, starkknochiger und maskuliner erscheinen. Es wird zur Zeit noch unterschieden zwischen dem Standard- und dem Bully/Classic-Typ, dies aber nur, um den stark unterschiedlichen Typen innerhalb der Rasse Rechnung zu tragen. Die meisten modernen American Bulldogs sind bereits Mischformen beider Typen.
Größe und Gewicht: Rüden: 57-67 cm Schulterhöhe, 35-55 kg, Hündinnen: 53-65 cm Schulterhöhe, 30-40 kg; Das Gewicht sollte stets im Verhältnis zur Größe angemessen sein. Bully-/Classic-Typ breiter und schwerer, Standard-Typ schlanker und sportlicher.
Haarkleid und Farbe: Kurz, dicht, fühlt sich fest an. Farbe weiß oder weiß mit gestromten, roten oder falben Abzeichen. Bis zu 80% Farbe sind erlaubt, aber nur in Verbindung mit weiß am Kopf. Zu disqualifizieren: schwarz oder geschlossene Maske, blau und merle sowie lilac, auch Abzeichen.
Kopf: Von mittlerer Länge, Schädel breit im Verhältnis zu Größe und Typ. Ausgeprägte Backenmuskeln. Der Oberkopf sollte breit und flach sein. Am Fang ein ausgeprägter Stop. Der Kopf ist bei Rüden stärker ausgeprägt.
Augen: Mittelgroß, rund oder mandelförmig, von dunkler Farbe, weit auseinander. Ein dunkles Auge mit schwarzen Augenrändern ist zu bevorzugen. Rosa Augenränder und helle oder blaue Augen gelten als kosmetische Fehler.
Fang u. Zähne: Fang von mittlerer Länge (5-10 cm), schwer, quadratisch und breit mit einem kräftigen und breiten Unterkiefer, der so breit sein soll, dass die unteren Schneidezähne nebeneinander stehen können. Die Lefzen sollten ausgeprägt, aber nicht lose sein oder gar flattern. Dunkle Lefzenränder bevorzugt. Als Gebrauchshund muss der American Bulldog ein vollständiges Gebiss mit 42 Zähnen haben. Die Zähne sind bei geschlossenem Fang nicht zu sehen.
Zähne Standard-Typ: knapper Vorbiss („umgekehrte Schere“) bevorzugt, Vorbiss, Scheren- oder Zangengebiss gelten jedoch nicht als Fehler.
Zähne Bully-Typ: deutlicher Vorbiss bevorzugt. Umgekehrte Schere, Scheren- oder Zangengebiss sind kosmetische Fehler.
Als Zahnfehler gelten: mehr als vier fehlende Prämolare; extremer Vor- oder Rückbiss; innen stehende Canini. Andere Zahnfehler sind stets der Schwere entsprechend zu bestrafen. Abgebrochene Zähne sind nicht zu bestrafen.
Nase Farbe schwarz: Eine graue oder braune Nase, sowie fleischfarbene Nase und fleischfarbene Flecken gelten als kosmetischer Fehler. Die komplette Fleischfarbe ist Disqualifizierung.
Ohren Unkupiert: Mittelgroß. Seitlich gefaltet anliegend oder Rosenohr. Untypisch ist ein Hängeohr oder ein Stehohr (kosmetischer Fehler)
Hals: Muskulös und von mittlerer Länge, leicht gebogen, sich verjüngend von den Schultern zum Kopf hin. Ein wenig Wamme ist erlaubt.
Schultern:
Sehr muskulös, mit weit gewinkelten Schulterblättern, so platziert, dass die Ellbogen nicht ausdrehen.
Brust, Rücken und Lenden: Die Brust sollte tief und breit sein, aber nicht so breit, dass die Schultern nach außen gedrückt werden. Der Rücken sollte mittellang, kräftig und breit sein. Die Lenden sollten leicht abfallen und in einer leichten Biegung in die Hinterhand übergehen. Ein loser Rücken gilt als schwerer Fehler, stets im Verhältnis zur Ausgeprägtheit des Fehlers.
Hinterhand: Breit und gut bemuskelt, ausgewogen im Verhältnis zu den Schultern, nicht breiter als die Schultern. Schmale Hüften gelten als schwerer Fehler.
Läufe: Stark und gerade mit kräftigen Knochen. Das Gewicht soll ersichtlich auf alle vier Läufe gleichmäßig verteilt sein. Füsse mittelgroß, geschlossen, aufgeknöchert. Die Hinterläufe müssen eine deutliche Winkelung der Hüft- und Kniegelenke haben. Mittelfuß stark, gerade und aufrecht, leicht gebogen kann akzeptiert werden. Schwach oder weich gilt als schwerer Fehler.
Schwanz: Unkupiert. Tief angesetzt, kräftig an der Wurzel, spitz auslaufend. Sollte sich nicht über den Rücken ringeln. Endet in entspannter Haltung am Sprunggelenk.
Bewegungsablauf: Die Bewegung zeigt Beweglichkeit und Kraft mit raumgreifenden Gängen. Starker Schub aus der Hinterhand mit entsprechendem Vorgriff der Vorderhand. Die Oberlinie bleibt dabei fest und gerade, parallel zur Bewegungsrichtung. Fehler sind entsprechend ihrer Wichtigkeit zu bestrafen. Kosmetische Fehler sind weniger wichtig. Schwere Fehler sind solche, die in Verbindung mit den geforderten Eigenschaften eines Gebrauchshundes stehen, also die Gebrauchshundeeigenschaften betreffen.
Kosmetische Fehler sind solche, die die Formwertnote „vorzüglich“ ausschließen sollten: Nasen- und Augenfarbe, Ohren, Schwanzhaltung, weniger als 4 fehlende Prämolare, andere geringe Zahnfehler. Schwer zu bestrafen sind Übergewicht, zu kurze oder zu lange Fänge, Zahn- und Kieferanomalien, Fehler im Bewegungsablauf, mangelnde Ausdauer, Aggressivität oder Ängstlichkeit, besonders Schussangst, sowie sogenannte Knickruten.
Disqualifikationsgründe: können sein:  Taubheit Rüden, bei denen nicht beide Hoden klar sichtbar sind aggressive oder ängstliche Hunde, mehr als 4 fehlende Prämolare Zahnfehlstellungen und Kieferanomalien, blaue, schwarze, lila Farbe und Abzeichen, Merle, fleischfarbene Nase, kosmetische Veränderungen zu langes Fell.


Zucht/Zuchtordnung: Der American Bulldog braucht ca. 3 Jahre für seine Entwicklung (Wachstum und Wesen), daher sollte auch die Auswertung nicht vor seinem 18 Lebensmonat erfolgen. Eine Belegung der Hündin sollte daher nicht zu früh erfolgen.


Weitere Infos zu den Pflichtuntersuchungen dieser Rasse, entnehmen Sie bitte dem Zusatz der Zuchtordnung!

NCL: Nur freie oder Trägertiere sind zur Zucht zugelassen.
Erlaubte Verpaarungen: Frei -> Frei, Träger -> Frei; Es ist NICHT gestattet Träger mit Träger zu verpaaren.

Ichthyose: Nur freie oder Trägertiere sind zur Zucht zugelassen.
Erlaubte Verpaarungen: Frei -> Frei, Träger -> Frei; Es ist NICHT gestattet Träger mit Träger zu verpaaren.

Patella: Hierbei gilt ein besonderes Augenmerk auf Kreuzbandrisse zu haben. Hunde mit beidseitigem Kreuzbandriss sind von der Zucht ausnahmslos ausgeschlossen. Hunde mit einseitigem Kreuzbandriss erhalten eine eingeschränkte Zuchterlaubnis bzw. Zuchterlaubnis auf Probe für lediglich einen Wurf. Die Nachzuchten aus diesem Wurf sind nach 2 Jahren zu kontrollieren ob auch hier Kreuzbandrisse aufgetreten sind. Sollte dies der Fall sein, erlischt die Zuchttauglichkeit für diesen Hund. Sollten die Nachzuchten Kreuzbandriss-frei sein, so kann eine uneingeschränkte Zuchttauglichkeit erteilt werden. Hierbei handelt es sich um Einzelfall Entscheidungen. Es ist nicht gestattet zwei Hunde mit Kreuzbandrissen zu verpaaren.