"Ein großer Teddybär" (Quelle: MZ, Tina Edler)

Ein neu gegründeter Verein will Hunderassen im Landkreis bekannter machen. Die Zucht spielt dabei eine große Rolle.
Aufgeregt hüpft der schwarze Rüde Blade an Ivonne Vollrath hoch, leckt seinem Frauchen einmal quer übers Gesicht. „Er ist wie ein großer und total lieb“, sagt die Hundebesitzerin. Dass der erste Eindruck von Blade, der der Rasse Old English Bulldog angehört, auf vielen anders wirkt, weiß Vollrath. „Klar, die Leute gucken erst mal skeptisch. Er wirkt ja auch ziemlich kräftig. Aber man braucht wirklich keine Angst zu haben“, versichert sie. Doch nur darüber reden reicht der 40-jährigen nicht. Um die Hunderasse hierzulande bekannter zu machen und sich auch für den richtigen Umgang mit den Tieren einzusetzen, hat Vollrath gemeinsam mit zwei Gleichgesinnten im April diesen Jahres einen neuen Verein gegründet: Den Bulldog Club Südharz. Unser Ziel ist es, den Hunden Lebensqualität zu geben und zu zeigen, dass man mit einem Bulldog auch Spaß haben kann“, sagt Susann Gabriel, Mitbegründerin und zuständig für das Zuchtbuchamt im Verein. Neben Vollrath und Gabriel gehört außerdem Carina Mücke-Drasdo aus Oschatz zu den Gründungsmitgliedern.
Die Zucht sei dabei das A und O der Vereinsarbeit. In den vergangenen Jahren seien viele Rassen überzüchtet worden, so Gabriel. Soweit, dass es teils lebensgefährlich für die Tiere enden würde. „Zum Beispiel, wenn man sieht, dass sehr kurze Nasen herangezüchtet werden, die dann zur Atemnot bei den Hunden führen“, erklärt Gabriel, die selbst eine Old-English-Bulldog-Hündin besitzt. Im neu gegründeten Club will man nach ursprünglichen Kriterien züchten und den Standard der Hunderassen wiederherstellen, beschreibt es Vollrath. Neben der Old English Bulldog haben sich die rund 25 Vereinsmitglieder auch der Französischen Bulldogge und dem American Bulldog verschrieben.
Die Mitglieder stammen derweilen aus ganz Deutschland und seien entweder einfach nur Hundebesitzer oder sogar selbst Züchter – so wie Vollrath auch. Seit vielen Jahren züchtet die Hettstedterin die Old English Bulldog, hat mittlerweile acht eigene Hunde. Außerdem ist sie als Wertungsrichterin und Zuchtwart bei diversen Ausstellungen in ganz Deutschland tätig. „Leider gibt es solche Ausstellungen hier noch nicht. Auch das wollen wir ändern“, sagt Vollrath.
Im Mai 2020 wollen die Vereinsmitglieder die erste Ausstellung in der Hundesparte Landwehr Eisleben ausrichten. „Wir sind bereits mitten in der Organisation und freuen uns wirklich darauf“, sagt Gabriel.

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